Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, den Status von sprachlichen Einheiten, die im Dependenzmodell von Ulrich Engel aufgrund deren Unflektierbarkeit und deren auf den prädikativen Gebrauch beschränkter syntaktischer Funktion als Kopulapartikeln definiert werden, anhand von Beispielen aus Pressetexten zu analysieren und das Inventar dieser Wortart im Gegenwartsdeutsch zu bestimmen. Es werden vor allem Lexeme in den Blick genommen, die in der (nicht nur gesprochenen) Gegenwartssprache die Tendenz aufweisen, aus der Klasse der unflektierbaren in die der flektierbaren Wörter überzutreten und damit auch in unterschiedlichen syntaktischen Realisationen zu erscheinen, wodurch sie den ursprünglich angenommenen Status von Kopulapartikeln verlieren. Die durchgeführte Analyse bestätigt die Ausgangshypothese, dass sich das Inventar von Kopulapartikeln angesichts der beschriebenen Tendenz drastisch reduziert hat und dem Kenntnisstand in der einschlägigen Fachliteratur nicht mehr entspricht.
