Für die metaphorische Korrelation von Emotionen und Feuer in unserem konzeptuellen System ist in erster Linie unsere Erfahrung bezüglich des eigenen Körpers verantwortlich ‒ bestimmte Emotionen lösen spezifische somatische Reaktionen aus, infolge derer sich unsere Körpertemperatur erhöht. Dieser Temperaturanstieg kann als ein Feuer im eigenen Körper konzeptualisiert werden, was sich auch in der Sprache widerspiegelt. In der vorliegenden Arbeit werden deutsche, serbische und ungarische Phraseologismen, bei denen die Strukturmetapher EMOTION IST FEUER identifiziert werden konnte, mithilfe der konzeptuellen Methode analysiert, mit dem Ziel, die verschiedenen aus kognitiv-linguistischer Sicht relevanten Aspekte dieser Strukturmetapher, wie auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Konzeptualisierung von Emotionen in diesen Sprachen aufzudecken. Es konnte festgestellt werden, dass die analysierten Sprachen unterschiedliche Emotionen als Feuer konzeptualisieren, jedoch strukturiert diese Strukturmetapher unterschiedliche Gefühle in diesen Sprachen auf eine ähnliche Weise. Relevante Unterschiede in der Konzeptualisierung konnten festgestellt werden, die sich darauf beziehen, wie ontologische und Orientierungsmetaphern in die Konzeptualisierung miteinbezogen werden, wie eine dynamische Transition zwischen Emotionen (bzw. die Intensivierung einer Emotion) konzeptualisiert wird, und was aus der kraft-dynamischen Perspektive den Antagonisten darstellen kann.