Das Übersetzen von Anthroponymen in der Kinderliteratur stellt eine komplexe Problematik dar: Wie sollten Übersetzer vorgehen, um die Bedeutungen und Funktion der Namen möglichst getreu aus einer Sprache in die andere zu übertragen, und diese gleichzeitig den jungen Lesern zugänglich machen? Es bestehen verschiedene Klassifikationen der Übersetzungsstrategien, um Äquivalente für Anthroponyme in der Zielsprache zu finden. Theo Hermans nannte vier Möglichkeiten: Reproduktion, Adaptation, Austausch und Übersetzung, wobei er auch die Auslassung von Namen in manchen Fällen als akzeptabel einschätzt. In dieser Arbeit werden die serbischen und kroatischen Übersetzungen von Anthroponymen aus E.T.A. Hoffmans „Nussknacker und Mausekönig“, einem der wichtigsten Werke der deutschen Kinderliteratur, mit ihren Äquivalenten aus dem Original kontrastiv verglichen, um festzustellen, bei welchen Anthroponymen welche der genannten Vorgehensweisen angewendet wurden. Außerdem soll ermittelt werden, ob sich die Übersetzer bei den gleichen Namen für die gleiche Vorgehensweise entschieden, oder ob sie doch verschiedene Lösungen fanden, und wie sich diese dann voneinander unterscheiden.